Sonderprojekte




Große Armbrust des Andreas Baumkircher
Nicht funktionsfähige Rekonstruktion nach dem Original aus dem KHM Wien, Inv.Nr. A108. (Auftragsarbeit für das Land Burgenland/Burg Schlaining)
Die 110 Zentimeter lange Säule aus Buchenholz besitzt lediglich unbedingt notwendige Intarsien aus Bein und Horn um besonders exponierte Stellen zu verstärken. Ganz anders verhält es sich mit dem wuchtigen, 97 Zentimeter langen Horn- oder Kompositbogen. Zum Schutz vor Feuchtigkeit waren Hornbögen der damaligen Zeit in der Regel mit einem Überzug aus bedruckter Birkenrinde, der „Bogendecke“, ummantelt. Sie stellt eine ausgesprochene Besonderheit dar, denn sie besteht nicht aus Birkenrinde, sondern aus insgesamt vier, blattvergoldeten und farbig gefassten Pergamentstreifen. Den Bogenrücken ziert aufwendig gestaltetes, gotisches Rankwerk, während die dem Schützen zugewandte Seite – der Bogenbauch –mit zwei, sich voneinander entfernenden, Kometen geschmückt ist. Schließlich findet sich auf dem rechten Bogenarm das Baumkircher Wappen – ein grüner Hügel mit einer Kirche auf rotem Grund.


Winde zur Baumkircher Armbrust
Rekonstruktion einer spätgotischen Zahnstangenwinde nach erhaltenen Originalen. Die Winde passt von ihren Dimensionen zur Baumkircher Armbrust und verfügt über eine 55cm lange Zahnstange. (Auftragsarbeit für das Land Burgenland/Burg Schlainig)


Jagdarmbrust
Rekonstruktion einer spätgotischen Armbrust auf Basis eines erhaltenen Exemplars (Inv.Nr. FW 326) aus dem Schloss Augustusburg (D).
Die gesamte Säule ist mit Platten aus Hirschgeweih belegt. Das Zuggewicht des Stahlbogens liegt bei etwa 160kg.


Scheibenarmbrust
Rekonstruktion einer einfachen Holzbogenarmbrust mit Zapfenschloss. Das Zapfenschloss war neben dem Nussschloss der zweite, gängige Auslösemechanismus bei der Armbrust. Die Bogensehne wurde dabei in einer Kerbe in der Säule fixiert. Zum Lösen des Schusses wird ein in die Säule vertikal eingesetzter Zapfen mit der Abzugstange von unten nach oben gedrückt, wodurch die Bogensehne aus der Kerbe springt.
Gespannt wird die Armbrust mit der um 1500 aufkommenden „Wippe“ – einem Hebelspanner aus Holz.