15. Jahrhundert
Armbruste des 15. Jahrhunderts finden sich noch zahlreich in Museen und Sammlungen. Die sich im Laufe des 14. Jahrhunderts abzeichnende Trennung in einen südwest- und einen mitteleuropäischen Typ ist vollzogen. Während die Säule vom südwestlichen Typ weiterhin eine kantige Form samt Bolzenrinne besitzt und weitgehend auf verstärkende Bestandteile verzichtet, besitzt die mitteleuropäische Säule eine geschwungene Form mit einer Vielzahl von funktionalen aber auch zierenden Intarsien aus Horn, Knochen und Geweih. Um 1400 kommt die Haspelwinde aus Metall auf. Etwas später in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts lassen sich die ersten Zahnstangenwinden belegen. Beide Spannhilfen ermöglichen es die Leistung der Hornbögen wiederum zu steigern und damit die Schussleistung zu verbessern. Damit einhergehend werden die Säulen massiver und gedrungener. Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts tauchen auch die ersten Stahlbögen auf und halten Einzug in die Kriegsführung. Trotz einer erheblich höheren Leistung der Hornbögen gegenüber der Stahlbögen setzten sich letztere gegen Ende des Jahrhunderts schließlich durch. Während des gesamten 15. Jahrhunderts existieren Spanngürtel und Rollenspanner als Spannhilfen für leichtere Armbrusten. Der Geißfuß und hölzerne Wippe lassen sich erst um 1500 nachweisen.



Stahlbogenarmbrust
Einfache Armbrust aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts mit einer Säule aus Buchenholz und Intarsien aus Hirschgeweih und Horn in Anlehnung an die Armbrust A 108 aus dem Kunsthistorischen Museum Wien.




Stahlbogenanrmbrust
Stahlbogenarmbrust der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Säule aus Nussbaum mit Intarsien aus Hirschgeweih und Horn basiert auf einer Hornbogenarmbrust aus dem Innsbrucker Volkskundemuseum. Zuggewicht des Bogens ca. 250kg.