12. Jahrhundert

Vollständig erhaltenen Exemplare aus der Zeit um 1200 sind nicht überliefert. Form und Aussehen lassen sich daher lediglich anhand zeitgenössischer Miniaturen ableiten. Diese, als „frühe“ Armbrust zu bezeichnende, Waffe verfügte über einen hölzernen Bogen  und eine verhältnismäßig kurze Säule. Ihr Auslösemechanismus – das Armbrustschloss – befand sich nahe der Säulenmitte, wodurch sich in Kombination mit dem  langen Holzbogen auch ein langer Sehnenweg ergab. Eine Spannhilfe in Form eines Steigbügels oder Stegreifs war noch nicht vorhanden, weshalb der Schütze für den Spannvorgang den Bogen mit beiden Beinen halten und die Bogensehne mit den Armen nach Hinten ziehen musste.

Holzbogenarmbrust um 1200

Frühe Armbrust mit Holzbogen, auf Basis bildlicher Darstellungen und Bodenfunden. Die Abzugsstange dieses Exemplars basiert auf Funden aus Hirschgeweih. Dazu wurden meist zwei Geweihstreifen zusammen gefügt und miteinander vernietet. Gegenständliches Exemplar verfügt zudem über eine Drachenkopf an ihrem hinteren Ende. Die noch der romanischen Form folgende kurze Säule ohne Steigbügel besteht aus Birnenholz und der Bogen mit einem Zuggewicht von etwa 30 kg aus Esche.

Holzbogenarmbrust um 1200

Armbrust mit einem Bogen aus Eibenholz auf Basis bildlicher Darstellungen. Im Gegensatz um oberen Exemplar besteht die Abzugsstange hier aus Eschenholz. Für die kurze Säule gelangte Ahornholz zur Anwendung.
Zuggewicht des Bogens ca. 40 kg.

 

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